Häufige Fragen
Was ist eine Freie Schule?
In Deutschland gibt es ungefähr 140 Schulen für freies Lernen, ca. 20 davon in Baden-Württemberg. Jede Freie Schule bestimmt ihre Ausrichtung selbst. Dennoch verbinden sie die Grundprinzipien selbstbestimmtes Lernen, demokratische Mitbestimmung der Schüler und gegenseitiger Respekt.
Freie Schulen sind Privatschulen. Die Eltern der Schüler zahlen in der Regel ein monatliches Schulgeld und helfen z. B. in Form von Arbeitsdiensten mit.
Meist haben Freie Schulen eine übersichtliche Anzahl an Schülern. Es gibt keine festen Klassenverbände mit festem gemeinsamen Lehrplan, sondern die Schüler lernen selbstbestimmt.
Mehr Infos über die grundsätzliche Arbeitsweise von freien Schulen können folgende Videos geben:
Warum brauchen wir eine Freie Schule?
Wir nehmen in unserem Umfeld wahr, dass der Druck in den Schulen steigt. Viele Schüler hetzen durch ihren übervollen Alltag und fühlen sich im Dauerstress zwischen Leistungsdruck und Prüfungsangst. Gelernt wird zielgerichtet auf Arbeiten statt fürs Leben. Für Hobbys bleibt nur wenig Zeit. Und schon ein Jahr nach dem Schulabschluss ist der überwiegende Teil des angehäuften Wissens vergessen.
Sind unsere Kinder so gut auf aufs Leben vorbereitet?
Wir vermissen in der Schule die Leichtigkeit der Kindheit und vor allem die Freude am Lernen, die laut den Forschungsergebnissen der Neurowissenschaften für nachhaltiges Lernen unabdingbar ist. Für alle Herausforderungen, denen unsere Kinder privat, beruflich und gesellschaflich begegnen werden, benötigen sie für ein sinnerfülltes und erfolgreiches Leben die folgenden Kompetenzen:
Kreativität, Eigenverantwortung, Selbstvertrauen, Handlungsfähigkeit, soziale Kompetenz und Resilienz.
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen.“
Chinesische Weisheit
Überdies erleben wir derzeit einen großen Wandel der Gesellschaft. Immense gesellschaftliche Herausforderungen (wie ein rapider Anstieg psychischer Erkrankungen, ein zunehmendes Arm-/Reich-Gefälle, Vereinsamung, Umweltverschmutzung, Artensterben, Flüchtlingskrisen, …) erfordern einen radikalen Richtungswechsel. Wir sind der Meinung, dass es ein Umdenken braucht vom egoistischen Einzelkämpfer hin zu harmonischen Kooperationen mit gemeinsamen Visionen.
Dafür müssen wir alle, auch unsere Kinder, Qualitäten entwickeln wie Empathie, Achtsamkeit, Verbundenheit mit sich, anderen Menschen und der Natur, Dialog- und Gemeinschaftsfähigkeit sowie vernetztes, visionäres, ganzheitliches und nachhaltiges Denken mit dem Fokus auf innerem statt äußerem Wachstum. Dabei wollen wir sie in unserer Freien Schule Fuchsbau unterstützen!
Wie wird in der Freien Schule Fuchsbau gelernt?
Unser pädagogisches Konzept fußt auf den Erkenntnissen der Hirnforschung zum Thema Lernen. Daraus haben wir Lernformen abgeleitet, die es dem Kind ermöglichen, sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Was ist an einer Freien Schule anders als an einer staatlichen Schule?
Grundsätzlich dürfen Kinder bei uns selbstbestimmt lernen, das heißt sie entscheiden selbst, welches Thema sie mit welcher Intensität vertiefen möchten. Sie werden dabei von einem Lernbegleiter unterstützt und begleitet, der ihnen als Mentor zur Seite steht.
Dies bedeutet aber auch, dass nicht alle Gleichaltrigen sich mit dem gleichen Stoff aus dem Lehrplan beschäftigen, wie dies an staatlichen Schulen mit Klassen je Altersstufe der Fall ist. Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo und Reihenfolge.
Es gibt keine Noten zur Leistungskontrolle und keine festen Stundenpläne mit Fächern, die im 45-Minuten-Takt wechseln.
Gelernt wird sehr praxisnah in stillen Lernzeiten, auch in Bewegung, drinnen, draußen, in Projekten, Exkursionen, Workshops, Themenwochen und Angeboten, die die Fächer des Bildungsplans übergreifend behandeln.
Wir werden viel draußen sein, um mit und von der Natur zu lernen, so dass die Kinder und Jugendlichen das ökologische Grundverständnis verinnerlichen; Themen wie gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Selbstfürsorge und ein respektvolles Miteinander sind ebenso selbstverständlich wie aktive Mitbestimmung aller am Schulleben Beteiligter.
Zusammenfassend:
Wir möchten unsere Schüler begleiten, ihre bereits in ihnen steckenden Potenziale und Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen. Wir bieten ihen dafür mit der Freien Schule Fuchsbau und der vorbereiteten Umgebung einen Rahmen, um ganz individuell ausprobieren zu können, was ihren Interessen entspricht. So dass die Kinder und Jugendlichen am Ende ihrer Schullaufbahn wissen, wohin ihre weitere Reise gehen kann im Leben, was sie gut können und sie glücklich macht.
Wie sieht eine Schulwoche in der Freien Schule Fuchsbau konkret aus?
Es wird von Montag bis Freitag morgens eine flexible Ankunftszeit geben, in der die Kinder ankommen.
Gemeinsam starten wir mit einem Morgenkreis, der alle Kinder und Lernbegleiter in der Gemeinschaft ankommen lässt: Wir berichten wie es uns geht, singen gemeinsam, machen Bewegungsspiele, planen den Tag, äußern Sorgen und Nöte und besprechen offene Themen.
Im Anschluss daran startet die Lernzeit, in der sich die Kinder selbstständig mit einem (ggf. bereits begonnenen) eigenen Thema beschäftigen oder Lern-Angebote wahrnehmen, welche von den Lernbegleitern, freien Mitarbeitern, Experten zu einem bestimmten Thema oder Freiwilligen im Ehrenamt angeboten werden. Einen Tag in der Woche sind wir ganztags draußen.
Diese Lernzeit dauert mit Unterbrechung durch eine gemeinsame Vesperzeit und aktive Bewegungseinheiten bis zum Mittag, wo die Kinder wieder abgeholt werden bzw. nach Hause gehen.
An zwei Nachmittagen wird für die Kinder der Sekundarstufe Nachmittagsunterricht stattfinden. Hier planen und kochen wir gemeinsam mit den Kindern ein gesundes und nahrhaftes Mittagessen.
Eine gute Zusammenarbeit mit den staatlichen Schulen vor Ort oder im nahen Umkreis ist wünschenswert. Wir sehen uns als Bereicherung der bestehenden Schullandschaft, nicht als Konkurrenz und können uns daher gemeinsame Projekttage und Themenwochen, Kooperationen oder gemeinschaftlich organisierte Veranstaltungen vorstellen.
Was ist ein Lernbegleiter?
Lernbegleiter entsprechen im Grunde den Lehrern an staatlichen Schulen. Wir nennen diese aber bewusst nicht so, da sie das Kind "begleiten" und nicht "belehren". Sie arbeiten Seite an Seite mit den Kindern, sind deren Ansprechpartner und Mentor.
Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass der Lernbegleiter eine pädagogische Ausbildung oder das 2. Staatsexamen vorweisen kann. Für uns zählen vor allem die Liebe zu Kindern, die Bereitschaft, ihnen eine gesunde und kreative Lernumgebung zu ermöglichen und sie in ihrer Entwicklung vorbehaltslos und bestmöglich zu unterstützen sowie gute Teamplayer-Eigenschaften, da wir alle zusammen in einem Team auf Augenhöhe miteinander arbeiten.
Aktuell sind wir offen für alle, die sich die Arbeit als Lernbegleiter bei uns vorstellen können und freuen uns auf Eure Kontaktaufnahme!
Wo wird die Freie Schule Fuchsbau ihren Standort haben?
Mittel- bis langfristig braucht es - um unser Konzept vollumfänglich und ganzheitlich leben zu können - ein Gebäude im Außenbereich mit Zugang zu Wald, Wiese und Natur allgemein. Dieses Gebäude wartet noch irgendwo auf uns :-). Übergangsweise möchten wir in leerstehenden Räumen in Haigerloch-Stetten starten, sobald uns die Genehmigung erteilt wird (Stand 24. Oktober 2022).
Wie viele Kinder wird die Freie Schule Fuchsbau aufnehmen?
Starten werden wir mit ca. 20-25 Kindern. So können wir gemeinsam einen Rhythmus finden und Strukturen können sich im Schulalltag etablieren und festigen.
Sobald wir räumlich mehr Spielraum haben und in ein größeres Gebäude umziehen, werden wir nach und nach weitere Kinder in die Schule aufnehmen können. Zeitlich können wir aktuell leider bisher keine Aussage machen, bis wann dies der Fall sein wird.
Können die Kinder einen Schulabschluss erwerben?
Was sind die Voraussetzungen, damit mein Kind auf die Freie Schule Fuchsbau kommen kann?
Eltern, die unser Konzept, unsere Werte und Heransgehensweisen vollumfänglich mittragen können, sind bei uns herzlich willkommen. Dies sehen wir als Grundvoraussetzung für das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Kindern, Eltern, Lernbegleitern und Gründungsinitiative.
Wichtig ist zudem, dass die Eltern dem intrinsisch motivierten Lernen ihres Kindes Vertrauen schenken, keinen Leistungsdruck aufbauen und keine eigene Erwartungshaltung an das Kind übertragen.
Damit auch wir uns sicher sein können, dass wir alle dieselben Werte leben, ist es zudem wichtig, Eltern und Kinder im Vorfeld gut kennen zu lernen, z. B. durch eine mehrtägige Hospitation.
Kann ich mir die Schule im Vorfeld anschauen?
Sobald sich unser Alltag nach der ersten Startphase etabliert hat und erste Strukturen gefestigt sind, können interessierte Eltern natürlich gerne Kontakt zu uns aufnehmen und den Schulalltag kennenlernen.
Wird die Schule Schulgeld erheben?
Wichtig ist uns, dass jedes Kind unsere Schule besuchen kann, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern. Als neu gegründete Privatschule erhält man erst nach drei Jahren der Gründung rückwirkend staatliche Unterstützung pro Schüler. Um aber auch darüber hinaus kostendeckend arbeiten zu können, werden wir ein monatliches Schulgeld erheben, dessen Höhe allerdings noch nicht feststeht.
Bitte kontaktiert uns gerne bei Fragen zu diesem Thema direkt.